Bereits im Jahre 1949 wurde in Waldhausen ein Fußballverein gegründet. Etwa fünfzehn Sportbegeisterte trafen sich am 29.Juni 1949 um den „TSV Stern Waldhausen“ aus der Taufe zu heben. Die damalige Führungsriege setzte sich aus dem 1.Vorstand Hans Tauschhuber (Fuhrunternehmer), 2.Vorstand Anton Gürtler (Hauptlehrer), dem Schriftführer Max Herlitzer und Kassier Siegfried Oberbeil (Friseur) zusammen. Der neugegründete Verein nahm bereits ab dem 1. August 1949 am Punktspielbetrieb der C- Klasse unter ihrem Trainer Gerhard Ottmann (Zahnarzt) teil. Die Vereinsfarben waren damals wie heute weiß/blau und gespielt wurde auf einer gepachteten Wiese zwischen Waldhausen und Kappeln. Zu den Auswärtsspielen fuhr man auf den Lastwägen der damaligen Fuhrunternehmen H.Tauschhuber und Sebastian Reindl aus Waldhausen.
Im Jahre 1953 mußte auf grund finanzieller Schwierigkeiten der Spielbetrieb eingestellt und der TSV Stern Waldhausen aufgelöst werden.
Im Juli 1966 war es die Landjugend von Waldhausen, die nach dem Pokalsieg um den Dekanatspokal ( 4:2 gegen Kienberg) den Wunsch nach der Gründung eines Fußballvereins hegte. Das Foto zeigt die siegreiche Waldhauser Landjugend mit dem Siegerpokal.
Am Stefanitag 1966 wurde dann im Gasthaus Erl eine Versammlung zur Gründung eines Sportvereins abgehalten. Es fanden sich 58 Personen ein, um nach 14-jähriger Pause den Sportverein Waldhausen zu gründen. In der Gründungsversammlung wurde dann folgendes beschlossen: (Auszug aus der Niederschrift der Gründungsversammlung .
Mit Einbeziehung des Schulverbandes Waldhausen-Titlmoos wird in Waldhausen eine neue Sportanlage geschaffen. Der neu gegründete Verein soll SV Waldhausen heißen und nimmt mit einer Senioren- und einer Jugendmannschaft an der Verbandsrunde 1967/68 teil. Als Vereinsfarben wurden wieder die Farben weiß/blau gewählt. Als Vereinslokal wurde das Gasthaus Erl bestimmt. Die Gründungsmitglieder wählten dann in geheimer Wahl die erste Führungsmannschaft des SV Waldhausen. Gewählt wurden nachfolgende Personen in ihren Funktionen:
1.Vorstand: Josef Seidl
2.Vorstand: Andreas Halmbacher
Schriftführer: Hans Kailer
Kassier: Johann Weingärtner
Dem Vereinsausschuß gehörten außerdem noch Bürgermeister Mathias Lackmaier, Schulleiter Josef Vogl und Vitus Erl an. Als Trainer für die 1.Mannschaft konnte Lehrer Albert Pfaffenzeller gewonnen werden. Die Jugendarbeit wurde von Anton Kölbl und Siegfried Oberbeil übernommen. Somit waren die Voraussetzungen gegeben, daß im Spieljahr 1967/68 der Punktspielbetrieb aufgenommen werden konnte.
Im Frühjahr 1967 wurde zusätzlich eine Frauenturnabteilung gegründet. Als Betreuerin stellte sich Anneliese Winklharrer zur Verfügung. Gleich zu Beginn fand diese Abteilung sehr regen Zuspruch.
Mit der Gründung der Fußballabteilung des SV Waldhausen im Jahre 1967 wurde auch gleichzeitig eine Abteilung für Männer- und Frauenturnen gegründet. Die Gründungsmitglieder waren Anneliese Winklharrer, Marianne Kick,(verh.Strobl) Anneliese Gröbner, Resi Hauser, Anni Erl, Maria Schwab und Johanna Lackmaier. Weitere elf Damen traten der neugegründeten Turnabteilung nach kurzer Zeit bei. Die ersten Probleme wurden gemeinsam mit Vorstand Seidl und dem damaligen Kreisvorsitzenden Johann Dierl bewältigt. Johann Dierl war es auch, der den Waldhauser Turnerinnen den Tipp gab, sich mit Hias Buchreiter, Übungsleiter vom TSV Trostberg, in Verbindung zu setzen. Buchreiter ein Fachmann im Turnbereich gab dann auch den Waldhauserinnen die nötigen Starthilfen. Als Übungsleiterin konnte das Gründungsmitglied Anneliese Winklharrer gewonnen werden. Am Mittwoch, den 5.April 1967 war es dann soweit, die erste Frauengymnastik war angesagt. Und die Sache hatte Erfolg, denn in der ersten Gymnastikstunde waren bereits 30 Frauen und Mädchen mit dabei. Das Bild zeigt die Frauen und Mädchen im Anfangsjahr bei einer Unterweisung in den Grundkenntnissen des Turnens und der Gymnastik durch Übungsleiter Hias Buchreiter (TSV Trostberg). Wie man sieht hatte diese Abteilung schon in den Anfängen regen Zuspruch.
Die Turnerinnen hatten sich zum Ziel gesetzt, dass die gemeinsamen Turn- und Gymnastikabende zur körperlichen Ertüchtigung und zur Förderung der Geselligkeit sein soll. Man dachte nicht in erster Linie an grosse sportliche Erfolge, sondern an gemeinschaftliche Unternehmungen sportlicher Art und Weise. Und so war es nicht verwunderlich, dass nach kurzer Zeit, die mittlerweile auf 50 Damen und Mädchen angewachsenen Turnerinnen sich nach der schweißtreibenden Turnstunde im Vereinslokal Erl zum sogenannten „Handwurstkranzl“ trafen. Die Sommermonate sollten zum gemeinsamen Schwimmen genutzt werden, doch ein Teil hatte so seine liebe Not mit dem nassen Element. Doch auch dieses wurde gemeistert, man holte sich kurzerhand Schwimmlehrer Kirchleitner und unter dessen Anleitung konnte so „Manche“ im Trostberger Schwimmbad das Schwimmen erlernen. Im Laufe der Zeit nahmen verschiedene Damen der Turnabteilung an zahlreichen Fortbildungskursen teil. So konnten Ruth Hütter, Luitgard Schilder, Elfriede Schilder, Elisabeth Gfüllner und Anneliese Winklharrer nach dem Besuch eines Lehrgangs für Gymnastik, Spiel und Tanz dies auch ihren weiblichen Turnerinnen weitergeben. In der wärmeren Jahreszeit stellten die Verantwortlichen für das Frauenturnen immer wieder besondere Programme zusammen. Es wurden gemeinsame Radtouren vorbereitet und durchgeführt, meistens war das Ziel mit einer zünftigen Einkehr verbunden. Es soll sogar vorgekommen sein, dass bei schlechter Witterung das Sportliche ganz in den Hintergrund geraten ist und die geplanten Fahrten kurzerhand mit dem Auto durchgeführt wurden. Die Abteilung Frauenturnen war es dann auch immer wieder, die den Faschingsveranstaltungen in Waldhausen durch ihre Tanzeinlagen eine besondere Note gab. Anneliese Winklharrer wurde wenn sie mal verhindert war von Marianne Strobl, Maria Schwab oder Liesi Franzkoch hervorragend vertreten. So war es nicht verwunderlich, dass diese Abteilung Zuspruch jeden Alters fand. Ab dem Jahr 1987 wurde die Turnabteilung in zwei Gruppen aufgeteilt. Jeweils mittwochs trafen sich die Damen der reiferen Jahrgänge zu ihren Turnübungen weiter unter Anleitung von Anneliese Winklharrer. Die Damen der jüngeren Jahrgänge hielten ihre sportlichen Aktivitäten jeweils am Montag ab. Diese Übungsabende wurden überwiegend von Heidi Pfenninger und Christa Hütter durchgeführt. Nach dem Ausscheiden von Christa Hütter konnte Elfriede Pichler als Nachfolgerin gefunden werden. Als Heidi Herker (Pfenninger) im September 1999 ausschied, übernahm ihre Vertreterin Elfriede Pichler das Ruder der Turnabteilung. Elfriede Pichler leitet die Frauenturngruppe I. Die Turnstunden der Gruppe I werden im wöchentlichen Wechsel von Elfriede Pichler und ihrer Stellvertreterin Rita Hilger geführt. Das Ziel in beiden Gruppen war aber immer das Gleiche, sportliche Aktivitäten, verbunden mit Geselligkeit und somit wird durch diese Abteilung der Gemeinschaftssinn im Dorf weiter gefestigt.
Im Jahr 1985 war es Luitgard Mühlegger, die an Turnen im Sinne Mutter -Kind dachte. Doch das Mutter-Kind-Turnen wurde nicht so angenommen wie sich es Luitgard Mühlegger vorstellte. So wurde aus dem Mutter-Kind-Turnen einfach das “ Zwergerlturnen“ unter Anleitung von Luitgard Mühlegger und Monika Müller geboren. Zweck dieses Turnens war es, die 3- 6 – jährigen Kinder spielerisch durch Übungen sportlich zu aktivieren. Aber nicht nur die sportliche Bewegung stand im Vordergrund, sondern Wanderungen durch Wald und Flur, sowie Spielfeste für Gross und Klein und nicht zuletzt der Kinderfasching sollten die Aktivitäten der “ Zwergelgruppe“ beinhalten. So war es kein Wunder, dass die beiden Übungsleiterinnen mit durchschnittlich 20 Kindern beschäftigt waren. Als 1986 Monika Müller nicht mehr zur Verfügung stand, konnte mit Resi Knöckl diese Lücke geschlossen werden. Luitgard Mühlegger übergab ihr Amt nach 6-jähriger Tätigkeit , 1991 in die Hände von Luitgard Schilder (verh. Grassl) die von Waltraud Wölfl (verh. Deibl) und Christa Rost tatkräftig unterstützt wurde.